Spam

Haha, ich habe es endlich geschafft, die Lücke im Kommentar-Skript zu schließen, durch die Spambots in den letzten Wochen tausende Kommentare auf meine Seite pumpten (=.

Ach, nochwas: Wenn ihr es noch nicht getan habt, lest Im Westen nichts Neues von Erich Maria Remarque! Das Buch hat mich begeistert.

Studie zum DDR-Bild deutscher Schüler…

Einige Forscher der FU Berlin haben eine Studie zum Kenntnisstand deutscher Schüler zum Thema DDR-Geschichte herausgegeben. Einige Daten daraus finden sich hier.
Die Autoren bewerten die Ergebnisse so, dass die Schüler zu wenig wissen und deshalb zu milde urteilen. Das ist etwas komisch, denn gerade einmal 1 Prozent der Befragten schätzt die DDR insgesamt positiv ein! Die Studie nennt ferner, dass nur 10-15 Prozent der Schüler umfassend über die DDR informiert seien. Einige Fragen glänzen dann noch mit west-ideologisch Färbung, zum Beispiel: „War die Stasi ein normaler Geheimdienst?“ Als richtige Antwort wurde hier „Nein, vieeeel schlimmer“ gewertet, doch gerade in ihrer Eigenschaft als Verbrecherverein brauchte sich die Stasi nicht vor den anderen Geheimdiensten dieser Welt zu verstecken…
Dennoch: Diese zwei Zahlen wollen wir festhalten: Nur 15 Prozent wissen was über die DDR, 99% wissen aber, dass die DDR nicht positiv zu bewerten ist. Klingt doch so, als wäre das Bildungsziel erreicht!

Heiße Tage in der Bildungsrepublik

2006 gab Deutschland 142,9 Milliarden Euro für Bildung aus. Das ist eine ganze Menge Geld, immerhin rund 6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Doch wenn man bedenkt, dass das Bruttoinlandsprodukt insgesamt größtenteils dank der Bildung erwirtschaftet wird, ist es doch eine vergleichsweise kleine Investition.

Seit PISA wird im deutschen Bildungssystem fleißig rummodernisiert. Zugleich bemühen sich die verschuldeten Bundesländer auch stets um Einsparungen: Sie streichen Mittel oder fordern Büchergeld und Studiengebühren von den Lernenden. Das Gymnasium soll schon nach zwölf Jahren enden und Langzeitstudenten hofft man mit dem deutlich gestraften Bachelor-Master-Studienverlauf zu verjagen.

Leider versäumte man vielerorts, die Lehrpläne auszumisten. Obwohl inzwischen jeder dank Wikipedia und co schnellen Zugang zu Faktenwissen finden kann, frisst Wissensüberhäufung immer noch viel Unterrichtszeit. Und auch wenn mit den neuen Hochschulabschlüssen kein Geld mehr an Langzeitstudenten verschwendet wird, geht das jetzt an überforderten Studienabbrechern verloren.

Der neue Bachelor lässt zum Beispiel wenig Raum dafür, nebenbei zu arbeiten – zusammen mit den Studiengebühren ungünstig für mäßig situierte Studenten.

Überhaupt scheinen reiche Eltern wieder an Bedeutung zu gewinnen: Material und Bücher, Nachhilfe und Computerzugang sowie natürlich Engagement der Eltern machen oft den Unterschied aus zwischen Realschule und Gymnasium.
Reichenkinder haben somit, unabhängig von Talent und Interesse, deutlich bessere Chancen in Bildung und Beruf. Besonders häufig bleiben Kinder aus Migrantenfamilien auf der Strecke und landen in der Hauptschule, wie auch kürzlich wieder der nationale Bildungsbericht bestätigte. Das ist insofern katastrophal, dass doch gerade Bildung der effektivste Weg wäre, Menschen in diese Gesellschaft zu integrieren.

Die Bildungsreformen haben uns auch den Mittleren Schulabschluss sowie ein Zentralabitur beschert. Die neuen Prüfungen müssen zwar meist als Beweis der Unfähigkeit der Länder herhalten – die scheitern oft an Lösbarkeit oder Geheimhaltung der Aufgaben – doch sind sie noch in ganz anderer Form symptomatisch: Aus ihnen spricht die kapitalistische Verwertungslogik. Wie gut sind die Schüler und lohnt es sich, weiter in sie zu investieren? Was kann die Wirtschaft mit ihnen anfangen? Leider bedeutet ein Scheitern im MSA oder gar ein fehlender Hauptschulabschluss dann meist: unbrauchbar. Das betrifft immerhin gut ein Viertel der Schülerschaft.

Das sollte eigentlich Kritik am Bildungssystem zu einer Pflichtübung für alle Liberalen machen: Die Wirtschaft braucht Spezialisten und keine Ungelernten. Doch auch die Linken sollten hier viel Raum zum aktiv Werden wittern, denn sozial ist das System wohl auch noch lange nicht. Trotzdem hat man nicht den Eindruck, dass viele Landesregierungen Gelder in die Schulen pumpen würden. Und Frau Merkel startet mit ihrer „Bildungsrepublik“ samt Lippenbekenntnissen in den Vorwahlkampf.

Dabei ist Bildung eine sichere Investition in die Zukunft. Bildung ermöglicht sowohl den Erfolg der Wirtschaft durch Qualifikation als auch das Funktionieren der Gesellschaft dank Integration.

Aber genug von Politikern: Was ist mit Schülern und Lehrern? Die finden es freilich nich schön, wenn man an ihnen und ihrer Zukunft spart. Trotzdem vermochten sie es bisher nicht, ernsthaften Druck auf die Entscheidungsträger auszuüben. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) streikt gelegentlich, um höhere Einkommen für Lehrer und Erzieher zu erkämpfen, und die Wiederholung des Mathe-MSA brachte immerhin 3000 empörte Zehntklässler vors Rote Rathaus. Doch besonders die Schüler blieben erfolglos. Zumindest eine Audienz bei Bildungssenator Zöllner konnten sie erreichen – ein deutlicher Fortschritt gegenüber dem letzten Bildungsprotest: Als am 22. Mai 2008 rund 8000 Schüler dem Unterricht fernblieben und stattdessen durch Mitte zogen, zeigte sich der Senat nur wenig beeindruckt, wollte allerdings das Verlassen des Unterrichts ahnden lassen.

Doch scheint der Unmut zwischen Schülern und Studenten zu wachsen. Am 12. Juni gingen bundesweit über 15000 auf die Straße, in Düsseldorf und Hannover kam es gleich zu einer Reihe von Protesten mit tausenden Teilnehmern und erst am 24. Juni demonstrierten 2500 Kreuzberger Grundschüler gegen die Kürzung von Förderunterricht bei Vergrößerung der Klassen. Für den Herbst sind bereits noch größere Proteste angekündigt.

Dass etwas verkehrt läuft, ist klar bei überfüllten Klassen und wachsendem Leistungsdruck, nicht mehr qualifizierenden Hauptschulen und nur noch zu Lernfabriken degradierten Unis. Was die Lösungen zu all diesen Problemen sind, weiß noch niemand. Auf jeden Fall müssen Landesregierungen und Bundesregierung sich für eine Debatte öffnen und mit ihren kurzsichtigen Kürzungen aufhören. Sonst leben wir schon bald in einem Land, in dem sowohl Wachstum und Wirtschaft als auch Geist und Gerechtigkeit auf der Strecke bleiben.

Abifilm: Aliens Like You

1 Komma 0

Mein Abi hat wohl die 1.0 erreicht. Damit meine ich sowohl, dass es im Sinne einer Software final und vorbei ist, als auch, dass mein Notendurchschnitt 1,0 beträgt, wenn es hier keine üblen Verwechslungen gab.
Hatte nicht wirklich damit gerechnet, freue mich natürlich ein wenig, aber vermutlich nicht so, wie andere sich freuen würden. Denn ich gebe nicht viel auf Noten. Ich will nur Physik studieren, wo ich auch mit 3,8 reinkäme. Noch dazu kann ich nicht einmal behaupten, mich für das Abi sonderlich angestrengt zu haben, sodass es redlich verdient wäre. Ich halte mich nicht für besonders schlau oder klug und ehrlich gesagt beunruhigt es mich etwas, dass ich nach Einschätzung von Bildungsautoritäten dann wohl zu den Klügsten gehören soll: Ich wäre gerne bereit, im Vergleich etwas dümmer zu sein, wenn dann die restliche Menschheit eine klügere wär.
Bisher kann ich also wirklich nicht behaupten, dieses Abitur verdient zu haben und die Türen, die es mir öffnet. Doch hoffe ich, dass ich damit irgendetwas Sinnvolles anfangen kann. Denn mit dem, was man draus macht, beweist man ja auch und häufig überzeugender, dass man es wert war.

And I know school changed my life / I’ll find my way in this world I will survive / And I know future’s standing right before / And I’m excited to see what’s behind this door. (From: „School“ by Not Expected)

fast

Nie, nie, nie wieder Schule
Na ja, fast jedenfalls. Man hört ja wenig Gutes über die Bachelorstudiengänge… Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.