Zeitlos

Och Mensch! Ich komme irgendwie nicht voran. An keiner Front. Ich brauche dringend mehr Zeit. Zum Glück ist es nur noch ein Jahr, bis ich endlich mein Abi habe und alles dann schlussendlich schließlich endlich doch noch nicht besser wird. ^^ Naja, zumindest für dieses Jahr sollte das Gröbste nach diesem Wochenende überstanden sein und in vier Wochen habe ich ja dann doch mal wieder Zeit im Überfluss – zu viel davon dann vermutlich. Zeit ist so ungerecht in ihrer Gleichheit. Ach, egal!

Es ist mir eigentlich ganz recht, wenn ich dann in den Sommerferien zu viel Zeit habe. Denn dann ist es zumindest meine Zeit, auch wenn ich sie nicht nutze. Keine Zeit, die mir zur fremdbestimmten Entfaltung meiner selbst, geklaut wird – Zeit, in der ich mir meine Ziele setze – Zeit, deren Produkt meins ist, nicht das Ende eines fremden Auftrags; ich will nicht nur meine Zeit, ich will mich zurück.

Nacht

Nächte durcharbeiten ist toll! (= Ich weiß gar nicht mehr, wie man irgendwas perfektes schaffen soll, ohne es des Nachts zu machen. Also, wenn ich Gott gewesen wäre, ich hätte die Welt nicht an sechs Tagen, sondern in sechs Nächten geschöpft.

Samstag

Aufstehen in der Früh, Rudern im Sonnenschein, Lakenkaufen im IKEA Spandau, Happy im Kreartell, Sonnenaufgang im Park. Launen im Keks.

Stein des Anstoßes

Berlin, 30.04.08. Eine vielzahl von Demonstranten hat seit dem späten Abend begonnen, Pflastersteine bei verschiedenen Polizeiwachen abzugeben. Polizisten hatten sich im Laufe des Nachmittags vermehrt an ebensolchen Steinen interessiert gezeigt und sogar in Taschen von verdächtig aussehenden Personen danach gesucht. „Dabei liegen die doch überall rum“, meint einer der Aktivisten. Viele der Steine tragen kleine Botschaften von platt wie „Ich bin Einstein“ und „Stein oder nicht Stein, das ist hier die Frage“ bis zu kreativ bemalten Steinen mit Ostereiermustern und mit Peace-Symbolen Übersähten. Da gibt es noch den „Stein des Anstoßes“ und den „Maistein“, den „Beck-Stein“ und den „Steinmeier“ (Vereinzelt auch „Stein-Mai-er“geschrieben). Einige Steine meinen „Wer ohne FastFood isst, werfe den ersten Stein“ oder „Es ist wieder Steinzeit!“. Ein Polizeibeamter äußert sich hierzu sichtlich genervt: „Naja, solange sie sie nicht werfen.“ Wieso es zu dieser Aktion kam, ist noch nicht sicher geklärt. Einige vermuten, es steckten dieselben Leute dahinter, die Innenminister Schäuble vergangenes Jahr freiwillig Geruchsproben schickten, andere meinen von einer derartigen Aktion schon im Juni letzten Jahres in irgendeinem Blog gelesen zu haben.

G8-Erfolge

Ich las gerade das erste Summit-Document von den G8.
Ansich ist es ein sehr weiser Text, der bemüht ist, nicht zu viel zu sagen, aber dafür Wahres zu sagen. Doch schwingt bei einigem ein schlechter Beigeschmack mit. Der Anfang klang ja noch vielversprechend, wenn’s auch nicht gleich Sozialismus ist. Denn man einigte sich darauf, man wolle „promote a smooth adjustment of global imbalances“. Soweit so gut. Weiter im Text werden sogar Hedgefunds angegriffen, wenn auch nur verhalten, wenn es heißt, man werde angesichts ihrer „umsichtig“ sein: „Given the strong growth of the hedge fund industry and the increasing complexity of the instruments they trade, we reaffirm the need to be vigilant.“
Doch dann drehen die Neoliberalen durch: „We will work together to strengthen open and transparent investment regimes and to fight against tendencies to restrict them.“ Breit werden auch Innovationen und geistiges Eigentum behandelt. „A fully functioning intellectual property system is an essential factor for the sustainable development of the global economy through promoting innovation.“ Ich bin sicher, dass das Leute, die sich durch patentbedingt hochgehaltene Preise keine Medikamente leisten können und darum zum Schutze des geistigen Eigentums anderer verrecken, gaanz genau so sehn. In dem Satz findet sich übrigens ein im Text sehr beliebtes und eigentlich auch bei mir nicht geringgeschätztes Wörtchen: „sustainable development“ Aber dass ich es mag, macht es mir nur noch bitterer, dass es hier inflationär und oft ohne logischen Zusammenhang zum Einsatz kommt.
Der Klimaschutz ist, wie vielleicht aus den Medien vernommen, deutlich besser davongekommen als erwartet. Bin da wirklich positiv beeindruckt. Auch wenn mir der ein oder andere Satz nicht ganz einleuchten wollte: „Our ability to provide secure access to clean, affordable and safe sources of energy to maintain global economic growth complements our desire to protect our environment.“ Lustig war auch: „We are therefore committed to taking strong and early action to tackle climate change in order to stabilize greenhouse gas concentrations at a level that would prevent dangerous anthropogenic interference with the climate system. “ Nuja, ich hoffte eigentlich, dass dernächste Satz dann etwas heißen würde: „Da es dazu aber schon zu spät ist, werden wir wohl zunächst, selbstverständlich unter Berücksichtigung von Patenten, eine Zeitmaschine bauen müssen.“ Leider werden keine Zeitmaschinen erwähnt. Wie all die anderen, die sich durch die Mitteilung quälten, könnte ich mich natürlich auch ewig über die Wortwahl des folgenden Satzes auslassen: „…we will consider seriously the decisions made by the European Union, Canada and Japan which include at least a halving of global emissions by 2050.“ Haha! „Ach, Herr Wachtmeister, in der 30er-Zone hier darf man gar nicht 100 fahren? Na ok, geben Sie mir Zeit bis Ende 2008 und ich überlege mir dann mal … ernsthaft …, ob ich meine Geschwindigkeit halbiere.“ Da kann ich nur zitieren: „We acknowledge that even implementing the ambitious mitigation steps described above will not avoid further climate impacts…“ Welch Selbstironie die Autoren da hatten, herrlich! „Over the next 25 years, fossil fuels will remain the world’s dominant source of energy. Making power generation more efficient, climate friendly and sustainable is therefore crucial.“ Es ist lustig, wie häufig das Wort „crucial“ vorkommt. Davon abgesehen würde ich gerne beim oben geannten Autofahrerbeispiel bleiben: „Solange ich noch drüber nachdenke, ob ich vielleicht langsamer fahren sollte, werde ich selbstverständlich trotzdem aufpassen, nicht all zu viele Passanten mitzunehmen.“
Nach dem Klimazeugs folgten noch kurze Absätzchen zu Rohmaterialien, Korruption und Schwellenländern.

Als ich dann am Ende der 37 Seiten war, drückte ich noch einmal etwas verdutzt STRG+F und durchsuchte den Text nach Wörtchen wie „hunger“, „famine“ und co. Tjo, haben se wohl vergessen drüber zu sprechen, über die 20000 täglich Verhungernden. Soll ja vorkommen, dass man solche Kleinigkeiten vergisst, wenn man zu sehr mit der Verstärkung des Patentkolonialismus beschäftigt ist.

Welt.de

Welt.de hat sehr geile Bilder aus Heiligendamm auf der Seite gesammelt xD








Von welt.de

Dumme Doppelzüngigkeit

Blaaah! Ein Jammer, dass die Linke doppelzüngiger ist als mancher G8-Politiker… Guten Hunger bei Mc Dreck, Leute! Mit gaaanz viel totem Tier. Polizisten niederprügeln gegen den bösen globalisiserten Kapitalismus und dann bei ihm Mittag essen gehen.
Glücklicherweise gibs auch solche: Boykott und Blockade! Und
Clowns natürlich! xD Ich liebe die ClownsArmy! Weiter so! (=

Karikatur


Riots – eine große Hilfe im Kampf gegen eine andere Welt

DGX9142 Projekt des Monats im Bforum

Mein DGX9142 ist Projekt des Monats im Blitzforum. (=

An einen gewissen Busfahrer

Hallo gewisser Busfahrer. Du kannst dich vielleicht nicht an mich erinnern, aber du kennst mich. Ich bin der, den du gerade im flutartigen Regen eines Gewittersturms hast stehen lassen. Ich stieg Pankow aus meiner Straßenbahn aus – alle dort fahrenden Straßenbahnen und Busse standen da, eine tolle Erfindung, dieser direkte Anschluss. Allerdings scheinst du in deiner grenzenlosen Beschränktheit noch nicht ganz dahinter gekommen zu sein, wie das funktioniert. Auf jeden Fall ist es wohl kaum Sinn der Sache, dass ich aus der Bahn springe, durch die Regenwände auf dich zu breche, du mich anschaust, dir denkst „Och, der spaziert bestimmt gerne durchn Regen!“, und losfährst! Danke hierfür. Danke dafür, dass ich gerade durch den nächtlichen Sintflutregen rennen durfte, in knietiefen Pfützen versinkend und jetzt hier pitschnass sitzen darf, um dir diese Zeilen zu schreiben. Spitzenleistung, BVG!