Gleichheitsbegriffe für das Verhalten von kommunizierenden Systemen korrespondieren zu logischen Spielen. Diese haben mehr mit mathematischer Spieltheorie als mit Computerspielen zu tun. Trotzdem lassen sie sich als Computerspiele umsetzen, was ich sehr cool finde.
In Computing Coupled Similarity habe ich 2018 etwas erklärt, mit welchem Gleichheitsbegriff ich mich bei meiner Masterarbeit beschäftigt habe. Seitdem haben wir die Ergebnisse bei der Konferenz TACAS 2019 präsentiert. Details zu den logischen Spielen gibt unser Acta-Informatica-Artikel „Coupled Similarity: The First 32 Years“.
Einige meiner Bachelorstudis und ich haben inzwischen angefangen, Computerspiel-Umsetzungen der logischen Spiele zu entwickeln. Besonders glücklich bin ich mit einem kleinen Spiel, das unter https://www.concurrency-theory.org/rvg-game/ im Browser gespielt werden kann.
Das Spiel entstand im Rahmen von Dominiks Bachelorarbeit und wurde genau rechtzeitig fertig, damit wir es zu Rob van Glabbeeks 60. Geburtstag online stellen konnten. Rob ist einer der Entdecker von Coupled Similarity und diese nimmt eine zentrale Rolle im Spiel ein. Das Timing passte also sehr gut.
Schaut euch das Spiel ruhig mal an! Es liefert einen deutlich freundlicheren Zugang als durch die sonst häufig am Anfang stehenden mathematischen Monster wie Coinduktion, Coalgebren, Kategorien und Modallogiken.
Ich arbeite ja in der Informatik auf dem Feld der Concurrency-Theory, das seine Wachstumszeit schon hinter sich hat. Wichtiger als die (irgendwie immer noch moderne) Erarbeitung immer neuer obskurer Formalismen ist es, den Kern des Feldes so zu stabilisieren, dass er für Menschen überblickbar wird und neue Generationen davon ausgehend auf neue Stufen klettern können. Darum finde ich es wertvoll, interaktive und intuitive Präsentationen zu suchen.