Tschüß Beckstein!
Und so schnell sind wir Beckstein auch schon wieder los. Ich wusste ja schon damals: Die haben doch alle ein Rad ab!
Und so schnell sind wir Beckstein auch schon wieder los. Ich wusste ja schon damals: Die haben doch alle ein Rad ab!
Ich war heute meinen Studentenausweis von der TU abholen. Dazu musste man sich mittels eines Photoautomaten in der TU ablichten. Als ich kam, stand ne ziemliche Schlange vor den beiden Automaten. Während ich dann wartete, fiel mir der Claim der Automaten auf: „In 90 Sec. zum bestmöglichen Bild!“ Mir gefällt dieses „bestmöglichen“… anders ausgedrückt: „Dieser Automat holt in 90 Sekunden das beste von dem raus, was bei Ihrer Visage möglich ist!“
Als ich ging, gab es natürlich keine Schlange mehr.
Danach war ich noch mir mal die Ting-Schule anschauen. Recht interessant ;).
Schuljahre, nach denen man die Kinder auf die verschieden
Schulformen aufteilt: 4 bis 6
Schüler, die nach der Einteilung in der siebten Klasse
auf Hauptschule, Realschule und Gymnasium
noch einmal zwischen den Schulformen wechseln,
in Prozent: 3
Davon Abstiege: 2 von 3
Anteil der Studienanfänger, die ohne Abitur nach
mehrjähriger Berufserfahrung eine Hochschule
besuchen, in Prozent: 0,6
Zahl der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss
im Jahr 2006, in Tausend: 76
Anteil der deutschen Jugendlichen mit Migrationshintergrund,
die ohne Abschluss bleiben, in Prozent:
17
Anteil der Berliner Jugendlichen mit Migrationshintergrund
ohne Abschluss, in Prozent: 25
Studienanfängerquote in Schweden, in Prozent: 76
Durchschnittliche Studienanfängerquote in OECDLändern,
in Prozent: 52
Zielmarke für die Studienanfängerquote in Deutschland,
in Prozent: 40
Tatsächliche Studienanfängerquote in Deutschland
2007, in Prozent: 37
Wartesemester für einen Studienplatz im Fach Psychologie
an der FU Berlin im aktuellen Wintersemester:
16
Wartesemester für einen Studienplatz im Fach Physik
an der FU Berlin im aktuellen Wintersemester:
0
Wahrscheinlichkeit, mit der ein Akademikerkind studiert,
in Prozent: 83
Wahrscheinlichkeit, mit der ein Nicht-Akademiker-
Kind studiert, in Prozent: 23
Die Zahlen stammen von der OECD und UNICEF,
aus dem Dritten Armuts- und Reichtumsbericht der
Bundesregierung und aus dem Deutschen Bildungsbericht
2008 im Auftrag der Kultusministerkonferenz.

Kam gerade mit U-Bahn und Nachtbus nach Hause. Schon in der U-Bahn saßen mir zwei Typen gegenüber, von denen einer eine dieser billigen BurgerKing-Kronen trug. Irgendwie hatte er wohl das dumme Pappding kaputt gekriegt. Jedenfalls nestelte er eifrig daran rum, bis er die Krone schließlich beim Aussteigen in der Bahn liegen ließ. So saß ich noch zwei Stationen alleine da mit der Krone.
Zehn Minuten später steige ich aus dem Nachtbus aus, während drei ausgewachsene Kerle mit diesen lächerlichen Kronen in den Bus stapfen. Sie kommen vom BurgerKing nahe meiner Wohnung. An der Haltestelle liegen noch leere Burgerverpackungen auf dem Boden. Und natürlich steht auch vor dem BurgerKing eine Traube von Männern, die eigentlich schon zu alt sind für Markenpappkränze. Einer mit Krone streunt etwas abseits durch die Gegend.
Da fragt man sich doch: Warum tun die das? „Oh, wir sind ja so verrückt und besonders! Schaut mal, wir machen uns mit den BurgerKing-Kinder-Kronen zum Affen! Darauf ist ja zuvor noch nieeeeemand gekommen.“ Ich meine, viele von denen waren Herren, die sich sonst wohl zu cool sind zum Kindisch-Sein. Jeder Eumel von Links bis Rechts kommt sich offenbar lustig vor, wenn er ne Pappkrone trägt. Natürlich machen die alle das total ironisch, finden sie. Kronen aus Pappe bieten sich dazu wohl auch in gewisser Weise an: Sie sind ein wunderbares Symbol dafür, wie sehr der Kunde wirklich König ist bei BurgerKing und co. 
Dennoch würde ich allen vom Gebrauch von BurgerKing-Kronen und BurgerKing im Allgemeinen abraten. Wenn ihr etwas kindisch sein wollt, dann greift zu Seifenblasen, Luftballons und Brausepulver! Wenn ihr Satire betreiben wollt, dann macht das intelligenter, denn BurgerKing verteilt diese Kronen in dem Wissen an Jugendliche, dass die das für ironischen, ergo teil-bewussten Konsum halten. Und wenn ihr gut essen wollt, dann kocht selbst oder holt euch nen Döner: Beides günstiger und gesünder bei größerem Genuss!
Haha, ich habe es endlich geschafft, die Lücke im Kommentar-Skript zu schließen, durch die Spambots in den letzten Wochen tausende Kommentare auf meine Seite pumpten (=.
Ach, nochwas: Wenn ihr es noch nicht getan habt, lest Im Westen nichts Neues von Erich Maria Remarque! Das Buch hat mich begeistert.
Einige Forscher der FU Berlin haben eine Studie zum Kenntnisstand deutscher Schüler zum Thema DDR-Geschichte herausgegeben. Einige Daten daraus finden sich hier.
Die Autoren bewerten die Ergebnisse so, dass die Schüler zu wenig wissen und deshalb zu milde urteilen. Das ist etwas komisch, denn gerade einmal 1 Prozent der Befragten schätzt die DDR insgesamt positiv ein! Die Studie nennt ferner, dass nur 10-15 Prozent der Schüler umfassend über die DDR informiert seien. Einige Fragen glänzen dann noch mit west-ideologisch Färbung, zum Beispiel: „War die Stasi ein normaler Geheimdienst?“ Als richtige Antwort wurde hier „Nein, vieeeel schlimmer“ gewertet, doch gerade in ihrer Eigenschaft als Verbrecherverein brauchte sich die Stasi nicht vor den anderen Geheimdiensten dieser Welt zu verstecken…
Dennoch: Diese zwei Zahlen wollen wir festhalten: Nur 15 Prozent wissen was über die DDR, 99% wissen aber, dass die DDR nicht positiv zu bewerten ist. Klingt doch so, als wäre das Bildungsziel erreicht!

Der kleine Bruder meiner Freundin wünscht sich wie alle kleinen Kinder das teuerste Produkt im Sortiment der Spielzeughersteller zum Geburtstag: Die Riesen-Ritterburg von Playmobil. Die kann natürlich keiner bezahlen. Ich war so frei, ihm dann eben ne Ritterburg zu malen. Acryl auf Leinwand.
2006 gab Deutschland 142,9 Milliarden Euro für Bildung aus. Das ist eine ganze Menge Geld, immerhin rund 6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Doch wenn man bedenkt, dass das Bruttoinlandsprodukt insgesamt größtenteils dank der Bildung erwirtschaftet wird, ist es doch eine vergleichsweise kleine Investition.
Seit PISA wird im deutschen Bildungssystem fleißig rummodernisiert. Zugleich bemühen sich die verschuldeten Bundesländer auch stets um Einsparungen: Sie streichen Mittel oder fordern Büchergeld und Studiengebühren von den Lernenden. Das Gymnasium soll schon nach zwölf Jahren enden und Langzeitstudenten hofft man mit dem deutlich gestraften Bachelor-Master-Studienverlauf zu verjagen.
Leider versäumte man vielerorts, die Lehrpläne auszumisten. Obwohl inzwischen jeder dank Wikipedia und co schnellen Zugang zu Faktenwissen finden kann, frisst Wissensüberhäufung immer noch viel Unterrichtszeit. Und auch wenn mit den neuen Hochschulabschlüssen kein Geld mehr an Langzeitstudenten verschwendet wird, geht das jetzt an überforderten Studienabbrechern verloren.
Der neue Bachelor lässt zum Beispiel wenig Raum dafür, nebenbei zu arbeiten – zusammen mit den Studiengebühren ungünstig für mäßig situierte Studenten.
Überhaupt scheinen reiche Eltern wieder an Bedeutung zu gewinnen: Material und Bücher, Nachhilfe und Computerzugang sowie natürlich Engagement der Eltern machen oft den Unterschied aus zwischen Realschule und Gymnasium.
Reichenkinder haben somit, unabhängig von Talent und Interesse, deutlich bessere Chancen in Bildung und Beruf. Besonders häufig bleiben Kinder aus Migrantenfamilien auf der Strecke und landen in der Hauptschule, wie auch kürzlich wieder der nationale Bildungsbericht bestätigte. Das ist insofern katastrophal, dass doch gerade Bildung der effektivste Weg wäre, Menschen in diese Gesellschaft zu integrieren.
Die Bildungsreformen haben uns auch den Mittleren Schulabschluss sowie ein Zentralabitur beschert. Die neuen Prüfungen müssen zwar meist als Beweis der Unfähigkeit der Länder herhalten – die scheitern oft an Lösbarkeit oder Geheimhaltung der Aufgaben – doch sind sie noch in ganz anderer Form symptomatisch: Aus ihnen spricht die kapitalistische Verwertungslogik. Wie gut sind die Schüler und lohnt es sich, weiter in sie zu investieren? Was kann die Wirtschaft mit ihnen anfangen? Leider bedeutet ein Scheitern im MSA oder gar ein fehlender Hauptschulabschluss dann meist: unbrauchbar. Das betrifft immerhin gut ein Viertel der Schülerschaft.
Das sollte eigentlich Kritik am Bildungssystem zu einer Pflichtübung für alle Liberalen machen: Die Wirtschaft braucht Spezialisten und keine Ungelernten. Doch auch die Linken sollten hier viel Raum zum aktiv Werden wittern, denn sozial ist das System wohl auch noch lange nicht. Trotzdem hat man nicht den Eindruck, dass viele Landesregierungen Gelder in die Schulen pumpen würden. Und Frau Merkel startet mit ihrer „Bildungsrepublik“ samt Lippenbekenntnissen in den Vorwahlkampf.
Dabei ist Bildung eine sichere Investition in die Zukunft. Bildung ermöglicht sowohl den Erfolg der Wirtschaft durch Qualifikation als auch das Funktionieren der Gesellschaft dank Integration.
Aber genug von Politikern: Was ist mit Schülern und Lehrern? Die finden es freilich nich schön, wenn man an ihnen und ihrer Zukunft spart. Trotzdem vermochten sie es bisher nicht, ernsthaften Druck auf die Entscheidungsträger auszuüben. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) streikt gelegentlich, um höhere Einkommen für Lehrer und Erzieher zu erkämpfen, und die Wiederholung des Mathe-MSA brachte immerhin 3000 empörte Zehntklässler vors Rote Rathaus. Doch besonders die Schüler blieben erfolglos. Zumindest eine Audienz bei Bildungssenator Zöllner konnten sie erreichen – ein deutlicher Fortschritt gegenüber dem letzten Bildungsprotest: Als am 22. Mai 2008 rund 8000 Schüler dem Unterricht fernblieben und stattdessen durch Mitte zogen, zeigte sich der Senat nur wenig beeindruckt, wollte allerdings das Verlassen des Unterrichts ahnden lassen.
Doch scheint der Unmut zwischen Schülern und Studenten zu wachsen. Am 12. Juni gingen bundesweit über 15000 auf die Straße, in Düsseldorf und Hannover kam es gleich zu einer Reihe von Protesten mit tausenden Teilnehmern und erst am 24. Juni demonstrierten 2500 Kreuzberger Grundschüler gegen die Kürzung von Förderunterricht bei Vergrößerung der Klassen. Für den Herbst sind bereits noch größere Proteste angekündigt.
Dass etwas verkehrt läuft, ist klar bei überfüllten Klassen und wachsendem Leistungsdruck, nicht mehr qualifizierenden Hauptschulen und nur noch zu Lernfabriken degradierten Unis. Was die Lösungen zu all diesen Problemen sind, weiß noch niemand. Auf jeden Fall müssen Landesregierungen und Bundesregierung sich für eine Debatte öffnen und mit ihren kurzsichtigen Kürzungen aufhören. Sonst leben wir schon bald in einem Land, in dem sowohl Wachstum und Wirtschaft als auch Geist und Gerechtigkeit auf der Strecke bleiben.